Gedanken zum 26.04.2020

Sat, 25 Apr 2020 18:33:21 +0000 von Hinrich Arnoldt

Liebe Menschen in Roringen und Herberhausen,

in dieser Woche gab es die ersten Kontaktbeschränkungslockerungsmaßnahmen. Die Stimmung insgesamt hat sich nicht verbessert.
Bei vielen wächst die Unruhe, die Ungeduld, der Unmut. Unterschiedliche Meinungen, Bedürfnisse, Temperamente, Einschätzungen und Kenntnisse stoßen aufeinander.

Die Kirchen und Religionsgemeinschaften beraten zurzeit darüber, wie wieder öffentlich Gottesdienste gefeiert werden können. Für kommende Woche werden erste Ergebnisse erwartet. Mitte kommender Woche wird sich unser Superintendent mit den Pastorinnen und Pastoren über Auflagen, mögliche Formen und Umsetzungsmöglichkeiten verständigen. In einem zweiten Schritt werden wir uns in den Kirchenvorständen und in der Region darüber austauschen und gemeinsam überlegen, wie es weitergehen kann.

Bis dahin sind die Kirchen in Roringen und Herberhausen zu den Gottesdienstzeiten sowie mittwochs von 18.30-19 Uhr in Roringen und samstags von 18.30-19 Uhr für ein persönliches Gebet und zur stillen Andacht geöffnet. Die Auflagen sehen vor, dass eine Aufsichtsperson für die Einhaltung der notwendigen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen Sorge trägt. Gemäß den Auflagen sollten sich in den Kirchen nur einzelne bzw. in einem Haushalt lebende Menschen aufhalten. Auch die ab kommender Woche geltende Pflicht eine Mund-Nasen-Maske zu tragen ist für den Aufenthalt in der Kirche verbindlich. Trotz allem wissenschaftlichen Für und Wider in dieser Frage ist das Tragen einer Maske der Ausdruck von Fürsorge für andere. Für diese Fürsorge stehen auch wir als Kirche ein.

Für und Wider gibt es in diesen Tagen viel. Allen Ortens kann man sich in Gespräche, Diskussionen und auch Streit darüber begeben.
Es ist absehbar, dass mit der uns eigenen Unterschiedlichkeit auch Konflikte entstehen werden.

Etwas anderes ist aber auch erkennbar: Wir alle wissen nicht was wird. Wir alle sehnen uns nach Sicherheit und Normalität. Wir merken in diesen Tagen, dass wir die Dinge nicht in der Hand haben, dass sich das Leben und die ganze Welt von einem Tag auf den anderen ändern kann. Das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren mag niemand. Manche vertrauen nun der Politik, andere gar nicht. Manche bauen auf die Meinung der Virologen und lassen nichts darauf kommen. Wieder andere würden darauf schwören, dass wir es mit einer großen Verschwörung zu tun haben. Und dann gibt es welche, die halten es einfach so nicht mehr aus. Wie auch immer wir uns die Dinge erklären, wie geduldig oder ungeduldig wir sind, wir müssen uns alle gemeinsam auf das Wagnis einlassen, in eine ungewisse Zukunft zu gehen. Wenn wir nun aber erkennen, dass wir, dass keiner im Moment die Dinge wirklich in der Hand hat, dass wir, dass alle Welt erschrocken ist, und nach Auswegen und Lösungen sucht: Vielleicht hilft uns diese Erkenntnis, damit umzugehen. Vielleicht hilft sie uns dabei, geduldig, besonnen und wohlwollendmiteinander zu diskutieren und um Wege zu ringen.

Wenn Sie Gebetsanliegen haben, etwas brauchen oder einfach mal mit mir reden möchten, schreiben Sie mir einen Brief (Lange Str. 42, Roringen) oder eine Mail (eva.jain@web.de), schieben Sie einen Zettel unter die Kirchentür oder rufen Sie mich an (Tel. 0151/74441973).

Telefonisch: 0151/74441973 (Pfarrerin) oder 21566 (Pfarrbüro)
Brief oder Postkarte: Ev. Luth. Kirchengemeinden St. Martin, St. Cosmas und Damian, 
 Pfarrbüro, Langestr. 42, Roringen

Ich freue mich, von Ihnen zu hören! Seien Sie behütet,

Ihre Pastorin Eva Jain 
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