Liebe Menschen in Roringen und Herberhausen,
diesen Sonntag wären Konfirmationen in Roringen und Herberhausen. – Lange haben sich die Jugendlichen auf dieses Fest vorbereitet. Lange haben die Eltern geplant. Wir haben uns alle darauf gefreut. Ich hätte dieses erst mal einfach nur mitgefeiert, denn die beiden, die die Konfirmandinnen und Konfirmanden zwei Jahre begleitet haben und mit ihnen letzten Sommer im Konfi-Camp am Edersee gewesen waren, hätten Sie auch konfirmiert: Pastor Rohloff und Vikarin Dill. Und natürlich wären auch Teamer*innen mit dabei gewesen.
Der Sonntag heißt im Kirchenjahr „Jubilate“ – „Jubelt!“. Das hätte auch gut zur Konfirmation gepasst: Wir hätten uns gefreut und gejubelt und gefeiert. Nun bleiben die Kirchen am kommenden Sonntag leer.
Die Konfirmationen sind nun auf den September verschoben. Das war keine leichte Entscheidung. Wir haben andere Möglichkeiten erwogen: Einzeln in den Familien. Zusammen, aber ohne Familien. All das waren keine Alternativen. Zusammen mit Familien, Freund*innen und mit der Gemeinde, das ist Konfirmation. Richtige Konfirmation. Und richtige Konfirmation wollen wir dann im September feiern!
Trotzdem denken wir dieses Wochenende daran. An den Abendmahlsgottesdienst am Samstag und an die Konfirmation am Sonntag.
„Jubelt!“ – Hört sich Moment etwas gezwungen an. Natürlich gibt es einige Gründe fröhlich und dankbar zu sein. Das ist aber etwas anderes als jubeln. Es ist schwer zu jubeln, wenn die Pläne durchkreuzt werden. Nicht nur die Konfirmationspläne. Da sind ja auch Geburtstagsfeiern, Urlaubspläne und, viel schlimmer, notwendige Pläne, Gesundheitspläne, Zukunfts- und Lebenspläne, die über den Haufen geworfen werden. Pläne werden nicht erst seit Ausbruch der Corona-Krise über den Haufen geworfen, und die Aufforderung „Jubelt!“ kommt auch jedes Jahr am dritten Sonntag nach Ostern wieder. Auch unabhängig von Covid-19 ist sie für viele Menschen immer wieder eine Zumutung gewesen. Eine Zumutung oder einfach am Leben vorbei. Wie Kirche eben oft so am Leben vorbei ist. Eine Zumutung ja, aber am Leben vorbei, zumindest an einem an Christus orientierten Leben - Nein! Es ist so, dass wir als Menschen vergänglich sind und dass unsere Pläne, unsere Wünsche und Hoffnungen sich nicht immer umsetzen lassen. An Trauer und Enttäuschung müssen wir uns alle abarbeiten. Durch die Auferstehung Jesu haben wir aber eine Ahnung, dass da noch etwas ist, hinter den kaputten Plänen, Erwartungen und der Enttäuschung. Dahinter ist etwas Neues. Ein Neuanfang. Kein schlechter. Daran zu glauben und darauf zu hoffen gibt uns die Kraft durchzuhalten, zuversichtlich zu bleiben und uns auf neue Pläne einzulassen. Daran zu glauben gibt den Anlass zu jubeln. Nicht gezwungen und halbherzig, sondern einfach so. Wie man eben jubelt. Manchmal innnerlich für sich und manchmal mit anderen. Das muss vielleicht nicht jetzt sofort sein. Denn auch, wenn man daran glaubt, geht es halt nicht immer und auch nicht auf Kommando. Aber vergessen sollen wir es nicht. Das passiert auch. Und darum ist es in Ordnung, gut sogar, dass uns der Name dieses Sonntags erinnert: „Jubelt!“. Denn: Es wird weitergehen. Es wird anders. Es wird gut.
Als Sonntagsgedanken lege ich Ihnen heute den Brief bei, den die Konfirmand*innen aus Roringen und Herberhausen diesen Sonntag zusammen mit einem kleinen Trostpflaster von uns als Kirchengemeinde bekommen.
Die Kirchen sind sonntags zu den Gottesdienstzeiten geöffnet. Für einen Moment der Stille. Für ein Gebet. Bitte beachten Sie dabei aber unbedingt die aktuellen Hygiene- und Socialdistancing-Maßnahmen.
Neues aus dem Kirchenkreis und aus dem Katholischen Dekanat Göttingen können Sie jeden Donnerstag, 11 Uhr in der Sendung Heaven@11 im StadtRadio 107,1 MHz hören. Die Sendung wird sonntags, 11 Uhr wiederholt und ist auch im Internet z.B. auf der Seite des Kirchenkreises nachzuhören.
Wenn Sie Gebetsanliegen haben, etwas brauchen oder einfach mal mit mir reden möchten, schreiben Sie mir einen Brief (Lange Str. 42, Roringen) oder eine Mail (
eva.jain@web.de), schieben Sie einen Zettel unter die Kirchentür oder rufen Sie mich an (Tel. 0151/74441973).
Telefonisch: 0151/74441973 (Pfarrerin) oder 21566 (Pfarrbüro)
Brief oder Postkarte: Ev.-luth. Kirchengemeinden St. Martin, St. Cosmas und Damian,
Pfarrbüro, Langestr. 42, 37077 Roringen //
Seien Sie behütet,
Ihre Pastorin Eva Jain